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Grundlagen  Konventionelle Bunte Reihe 
Konventionelle Bunte Reihe

Von Einzelkolonienkann eine Bouillon (Pepton-Hefeextrakt- (PYG) oder Chopped-Meat-Carbohydrate-(CMC)-Bouillon) beimpft werden, aus der später Prüfung auf Kohlenhydratspaltung und eventuell die Gaschromatographie sowie die Resistenztestung durchgeführt werden können. Eine gleichzeitige, aerobe und anaerobe Aussaat auf Blutagar sichert die Verdachtsdiagnose "strikter Anaerobier" und dient zudem als Reinheitskontrolle für die Bouillon. Die "konventionelle Bunte Reihe" stellt die Standardmethode zur Prüfung des Kohlenhydratabbaus und anderer biochemischer Reaktionen (Nitratreduktion, Gelatinase, Argininhydrolyse und Tryptophanabbau) dar. Das Basismedium zum Nachweis von Kohlenhydratspaltung bildet die Pepton-Hefeextrakt-Bouillon, die einzelnen Kohlenhydrate werden hinzugegeben. Solche Medien sind vorreduziert und mit einem Gummiseptum luftdicht verschlossen im Handel (Fa. Remel).
Zur Beimpfung werden 100-200µl Inokulum, z.B. aus der CMC mit einer Kanüle in das Medium eingebracht. Eine Bebrütung unter anaeroben Bedingungen ist nicht erforderlich. Die Inkubation erfolgt bei schnellwachsenden Anaerobiern (Gattung Bacteroides) für zwei oder drei Tage, bei langsam wachsenden Anaerobiern bis zu 10 Tagen bei 35°C. pH-Meter.JPG (244K) Die Bebrütungszeit der beimpften Pepton-Hefeextrakt-Glukose (PYG) oder der Chopped-Meat-Bouillon (CMC) sollte bei der Identifizierung von Porphyromonas-Arten 1 Woche nicht unterschreiten. Sind die Medien selbst hergestellt und luftdurchlässig verschlossen, empfiehlt sich eine Vorreduzierung (z.B in Anaerostaten, mind. 24 h). Nach Beimpfung ist dann eine Bebrütung in anaerober Atmosphäre erforderlich. Eine eingetretene pH-Änderung des Mediums muss exakt, am besten mittels einer pH-Elektrode, bestimmt werden (ein pH-Indikator ist dem Medium micht zugesetzt).

 

Beurteilung:

Kohlenhydratabbau
Kohlenhydratabbau wird durch Säureproduktion nachgewiesen.

  • positiv = pH < 5,5
  • schwach positiv = pH 5,6 - 6,0
  • negativ = pH > 6,1

 

Aeskulin-Hydrolyse

  • positiv = Schwarzfärbung nach Zugabe von Eisensalz
  • negativ = keine Schwarzfärbung nach Zugabe von Eisensalz

 

Argininhydrolyse

  • positiv = pH > 7,2
  • negativ = pH < 7,2

 

Nitratreduktion
NO3 zu NO2; Nachweis des gebildeten Nitrits durch Zugabe von Griess-Ilosvay-Reagenz

  • positiv = Rotfärbung
  • negativ = kein Farbumschlag
vollständige Reduktion zu N2; Prüfung durch Zugabe von Zinkstaub
  • positiv = kein Farbumschlag
  • negativ = Rotfärbung

 

Indolnachweis
Zugabe von Kovacz-Reagenz

  • positiv = nach leichtem Schütteln ist das nach oben steigende Reagenz rot gefärbt
  • negativ = keine Färbung des Reagenzes

 

Gelatinasenachweis
Das bebrütete Gelatinemedium wird unter 20°C (evtl. bis Kühlschranktemperatur) abgekühlt. unbeimpftes Kontrollmedium mitführen

  • positiv = das Medium bleibt flüssig
  • negativ = Erstarrung des Mediums

 

Galle-Resistenz
Die Trübung der PY-Galle wird mit der der PY-Glukose verglichen

  • Galle sensibel = Trübung PY-Galle < Trübung PY-Glukose
  • Galle resistent = Trübung PY-Galle = Trübung PY-Glukose

Copyright by L.T. Zabel, 2005